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Viele Gründer von Waschanlagen unterschätzen zunächst die Kosten, die durch die Versicherungen zur Unternehmensgründung auf sie zukommen werden. Es gibt nämlich eine ganze Reihe davon, die Sie zwingend abschließen müssen, und einige andere, deren Abschluss dringend empfohlen wird. Wir geben Ihnen einen Überblick und erklären, wie Sie die passenden Versicherungen auswählen.
Sie machen sich mit einer Waschanlage selbstständig - das bedeutet, dass Sie nun nicht mehr über Ihren Arbeitgeber in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung sind. Eine Krankenversicherung brauchen Sie aber, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Sie können zwischen der freiwilligen gesetzlichen und privaten Versicherung zur Unternehmensgründung wählen. Sind Sie noch unsicher wegen der zu erwartenden Einnahmen, können Sie sich in der gesetzlichen Krankenversicherung zunächst zum Mindestbetrag versichern lassen. Mit steigendem Einkommen werden die Beiträge angepasst. Private Krankenkassen ermöglichen einen umfassenderen Schutz, sind allerdings auch teurer. Der Leistungsumfang der gesetzlichen Kassen ist festgelegt, die Unterschiede hier sind nicht groß. Bei den privaten Versicherungen allerdings sollten Sie sorgfältig vergleichen, um das für Sie beste Angebot zu finden.
Anders als in der Festanstellung sind Sie als selbstständige/r Gewerbetreibende/r nicht verpflichtet, eine Renten-, Unfall-, Pflege- oder Arbeitslosenversicherung abzuschließen. Es ist allerdings dringend angeraten, das dennoch zu tun: Nur so können Sie sichergehen, dass Sie im Alter ausgesorgt haben und im Falle eines Unfalls nicht mittel- und hilflos zurückbleiben. Auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann sinnvoll sein, ebenso wie Kranken(tage)geld.
Auch die Betriebshaftpflichtversicherung ist für Sie besonders wichtig: Entstehen in der Waschanlage Sachschäden oder werden gar Personen verletzt, liegt die Haftung bei Ihnen - beziehungsweise bei dieser Versicherung. Sie zahlt, wenn die Schäden durch eine Verfehlung Ihrerseits oder eines Angestellten oder auch durch mangelhafte Waren entstehen. Achten Sie auch darauf, dass Ihre Versicherung eine Umwelthaftpflicht mit einschließt: Entstehen durch ein Leck Umweltschäden in der Umgebung Ihrer Anlage, sind die daraus resultierenden Kosten ebenfalls abgedeckt.
Ebenfalls interessant ist die Geschäftsinhaltsversicherung. Die ersetzt Ihre komplette Betriebseinrichtung inklusive Maschinen, Geräte und Anlagen, aber auch den Inhalt des Büros sowie sämtliche in der Anlage gelagerten Betriebsstoffe und Waren. Sie können zum Beispiel bei einem Einbruch gestohlen oder beschädigt werden, durch Feuer vernichtet oder durch Leitungswasser unbrauchbar gemacht werden. Je nachdem, was Sie mitversichern lassen, werden auch Elementarschäden mit abgedeckt. Für Sie als Waschanlagenbesitzer ist besonders interessant, dass Sie auch alle Aufräumarbeiten mit abdecken lassen können: Dazu gehört nämlich häufig auch die Dekontamination des Erdreichs. Wenn bei einem Schaden aus Ihrer Waschanlage Öl oder Chemikalien ins Erdreich gelangen, kann es ohne die Versicherung schnell sehr teuer werden.
Viele Selbstständige schließen gemeinsam mit der Geschäftsinhaltsversicherung auch die Betriebsunterbrechungsversicherung ab. Diese zahlt für die Ausfälle, die Sie haben, wenn wegen eines Schadensfalles oder eines Einbruchs die Waschanlage für eine ganze Weile geschlossen bleiben muss, bis sie wieder betriebsbereit ist. Diese können sehr schnell sehr hoch werden, denn Sie sind verpflichtet, Löhne und Gehälter sowie Sozialabgaben für Ihre Mitarbeiter weiterzuzahlen.
Zu den Versicherungen, die bei der Unternehmensgründung immer wieder empfohlen werden, zählt auch die Rechtsschutzversicherung. Zwar gibt es eine ganze Reihe von Wegen, wie man mit unzufriedenen Kunden umgehen kann, doch vor einem Rechtsstreit schützt Sie niemand. Damit Sie im Falle des Falles nicht auf den Kosten sitzen bleiben, die eine juristische Auseinandersetzung naturgemäß verursacht, lohnt sich die Rechtsschutzversicherung: Mit ihr müssen Sie keinen Streit fürchten.
Wenn Sie Mitarbeiter in Ihrer Waschanlage beschäftigen, zahlen Sie für sie in die gesetzliche Unfallversicherung ein. Das ist verpflichtend und unumgänglich. Es handelt sich dabei um eine Sozialversicherung, die zur Gänze vom Arbeitgeber getragen wird.
Sie zahlen als Arbeitgeber weiterhin für Ihre Mitarbeiter die Arbeitgeberbeiträge zur Renten-, zur Kranken-, zur Pflege- und zur Arbeitslosenversicherung. Hinzu kommt, dass Sie als Arbeitgeber verpflichtet sind, Ihren Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge zu ermöglichen. Bis zum 1. Januar 2019 hieß das, dass Sie Ihren Mitarbeitern irgendwie den Zugang dazu ermöglichen mussten - Sie konnten ihnen beispielsweise auch einen Berater vermitteln, der bei der Entgeltumwandlung half. Bei der Entgeltumwandlung wird jeweils ein bestimmter Anteil des monatlichen Einkommens direkt in eine Rente umgewandelt; das hat auch steuerliche Vorteile. Seit Beginn des Jahres sind Sie als Arbeitgeber dazu verpflichtet, Ihre Mitarbeiter jeweils mit 15 Prozent der monatlichen Summe zu unterstützen. Allerdings geht diese Summe vom Bruttogehalt ab, sodass Sie wiederum Sozialabgaben sparen. Gerade bei nicht besonders hohen Gehältern und Beiträgen werden Sie als Arbeitgeber also nicht zusätzlich zur Kasse gebeten. Entsprechend können Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie erfüllen die Vorgaben des Gesetzes und binden fähige Mitarbeiter durch die Vorsorge an das Unternehmen.
Viele Versicherungen für die Unternehmensgründung werden für relativ große Gruppen angeboten. Ein Gewerbe kann sich von einem anderen sehr stark unterscheiden. Daher müssen Sie sowohl bei der Betriebshaftpflichtversicherung als auch bei der Geschäftsinhaltsversicherung und der Betriebsausfallversicherung genau überlegen, was Sie für sich benötigen. Online gibt es zwar Vergleichsseiten (z.B. spezialisiert auf Gewerbeversicherungen oder um grundsätzlich verschiedene Versicherungen zu vergleichen), aber Sie sollten sich im Zweifelsfall auch nicht scheuen, unverbindliche Beratungsgespräche in Anspruch zu nehmen. Niemand verpflichtet Sie schließlich, nach einem Gespräch direkt einen Vertrag abzuschließen. Bedenken Sie, dass diese Versicherungen Sie im Idealfall Ihr ganzes Geschäftsleben über begleiten!
Überlegen Sie noch, welche Versicherungen für Sie infrage kommen, sind die Kosten kein ganz unwesentlicher Entscheidungsfaktor - vor allem, wenn Sie zu Beginn jeden Cent umdrehen müssen. Geben Sie also im Beratungsgespräch so viele Informationen wie möglich: Wie viele Leute werden wie lange und wo genau für Sie arbeiten? Wie sicher ist die Anlage? Jedes noch so kleine Risiko kann sich auf die Beiträge auswirken.
Gleiches gilt, wenn Sie später einen Schadensfall bei der Versicherung melden: Lassen Sie sich zum Beispiel von der Werkstatt, die einen in Ihrer Anlage zerkratzten Pkw neu lackiert, alle Material- und Mitarbeiterkosten genau auflisten. Wird hier zunächst etwas übersehen, bleiben Sie später auf den Kosten sitzen!
Es mag ein Thema sein, dass Sie nicht besonders interessiert, aber welche Versicherungen Sie bei der Unternehmensgründung abschließen, kann für das Gelingen oder Nichtgelingen Ihres Betriebs entscheidend sein. Überlegen Sie also im Vorfeld, welche Risiken eine Waschanlage birgt und in welchen Bereichen Sie sich allein deshalb schon absichern müssten, weil die infrage kommenden Schadenssummen Sie ruinieren könnten. Sprechen Sie mit Beratern und Versicherungsmaklern: In unverbindlichen Gesprächen können Sie herausfinden, welche Konditionen jeweils geboten werden, und schließlich die besten für sich auswählen.
Pflichtversicherungen umfassen die gesetzliche Krankenversicherung. Empfohlene Versicherungen sind die Renten-, Unfall-, Pflege-, Arbeitslosen- und Berufsunfähigkeitsversicherung, Betriebshaftpflichtversicherung, Geschäftsinhaltsversicherung, Betriebsunterbrechungsversicherung und Rechtsschutzversicherung.
Als Arbeitgeber müssen Sie die gesetzliche Unfallversicherung für Mitarbeiter abschließen und die Arbeitgeberbeiträge zu Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung zahlen. Eine betriebliche Altersvorsorge sollte ebenfalls angeboten werden.
Gründende Unternehmer sollten individuelle Bedürfnisse berücksichtigen, Beratung von Versicherungsexperten in Anspruch nehmen und Angebote sorgfältig vergleichen. Die Wahl der Versicherungen sollte gut durchdacht sein, da sie das Geschäft langfristig begleiten. Genauigkeit bei Kostenvoranschlägen und Schadensmeldungen ist entscheidend für angemessenen Versicherungsschutz.