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Kässbohrer, Europas führender Hersteller von Aufliegern jeder Art, baut für Kunden auf der ganzen Welt Fahrgestelle, Planen-und Plateauauflieger, Container Chassis, Wechselbrücken, Kühlkoffer, Tank- und Siloauflieger, Tieflader und Spezialauflieger sowie Kipper – insgesamt über 800 Produktvarianten. Als Pionier auf dem Gebiet der Innovationen macht es sich das Unternehmen zum Ziel, den Bedürfnissen der Kunden so schnell wie möglich nachzukommen. In der europäischen Sattelaufliegerindustrie sticht Kässbohrer durch seine breitgefächerte Produktpalette heraus, die ihresgleichen sucht. „Kässbohrer wurde 1893 von Karl Kässbohrer in Ulm gegründet und bietet heute die größte Produktpalette unter den Auflieger-Herstellern in Europa. Im Jahre 1998 wurde der Produktionsstandort hier in Goch gegründet. Der Standort kann als „Europas Tor zum Osten und zur Welt beschrieben werden“. Angefangen mit der Fertigung von Planenaufliegern, begannen wir 2002 auch Tank- und Silofahrzeuge zu bauen und 2003 erweiterten wir unsere Produktreihe um die Talson Kofferauflieger. Im vergangenen Jahr eröffneten wir unseren zweiten süddeutschen Standort in Ulm, wo Karl Kässbohrer seinerzeit das Unternehmen gründete. Nun sind wir nicht nur wieder in der Gründungsregion zurück, sondern auch in der Lage, fast das gesamte Auflieger-Portfolio in der Endmontage fertigzustellen“, berichtet Betriebsleiter Manfred Görtz. Das Traditionsunternehmen besitzt vier Produktionsstätten auf drei Kontinenten, um den besten Kundenservice zu bieten. Neben den Standorten in Goch, Ulm und in Russland die Großstadt Tula südlich von Moskau ist der Standort in der Türkei mit einer Gesamtfläche von über 366.000 Quadratmetern die größte Produktionsstätte Kässbohrers. Dort werden die kompletten Auflieger und Spezialaufbauten gebaut, bevor sie die Reise nach Goch antreten.
„Als Karl Kässbohrer seine Wagenfabrik gründete, definierte er die Möglichkeiten der Anhängertechnik neu. Dank einer 125-jährigen Treue zu diesem Firmenethos sind Kässbohrer-Produkte heute in mehr als 55 Ländern im Einsatz und haben mehr Innovationen und eine breitere Produktpalette hervorgebracht, als Karl Kässbohrer selbst jemals für möglich gehalten hätte. Der Erfolg von Kässbohrer beruht auf dem Streben nach Perfektion, das seine Ingenieure antreibt, über das Gewohnte hinauszugehen, um Effizienz, Einfachheit und Zuverlässigkeit auf höchstem Niveau zu erreichen. Das Ergebnis ist eine vielseitige Produktpalette an Sattelaufliegern, die wirtschaftlich, langlebig und äußerst benutzerfreundlich sind“, sagt Manfred Görtz.
Die Kässbohrer Fahrzeugwerke GmbH in Goch, eine Stadt in Nordrhein-Westfalen am Niederrhein nahe der niederländischen Grenze, betreibt am dortigen 100.000 Quadratmeter großen Produktionsstandort eine Freiluft-Nutzfahrzeugwäsche unmittelbar neben der 10.000 Quadratmeter großen Montagehalle. Die nagelneue Anlage stammt von WashTec, dem Weltmarktführer im Bereich Autowaschanlagen. Das fast fünf Meter hohe Portal übernimmt seit seiner Inbetriebnahme die Aufgabe, die eintreffendenden Auflieger nach ihrer langen Reise von Istanbul mit dem Schiff zur italienischen Hafenstadt Triest, mit der Bahn durch die Schweiz und schließlich entweder von dort oder bereits von Italien auf der Straße gründlich und schonend zu waschen. „Fahrzeuge, die hier auf unserem Firmengelände einige Tage darauf warten, vom Auftraggeber abgeholt zu werden, werden selbstverständlich ein weiteres Mal vom WashTec-Portal gereinigt. Jeder Kunde bekommt so ein frisch gewaschenes, blitzblankes Produkt“, betont der erfahrene Manfred Görtz serviceorientiert.
Die guten Gründe dafür, dass er sich für Waschtechnik von WashTec entschied, beschreibt er heute so: „Ich schrieb verschiedene Hersteller an. WashTec schlug mir in einer ersten Reaktion vor, dass ich mir mal eine Nutzfahrzeugwäsche als Referenz bei einem Großhandelsunternehmen anschauen solle. Während des gemeinsamen Vor-Ort-Termins sind wir uns schnell und unkompliziert einig geworden. Der konstruktive wie informative und vertrauensvolle Dialog mit dem WashTec-Außendienstler Thomas Bolz trug nicht nur mal so dazu bei, sondern bildete die entscheidende Grundlage dafür. Er betreute uns in der Folge sehr professionell. Somit haben wir alles richtig gemacht.“ – Die Entscheidung von Kässbohrer für WashTec-Technik fiel im Frühjahr 2017, die Premiere der Anlage fand im Herbst 2017 statt. Und auf die Frage danach, warum es eine Nutzfahrzeugwäsche unter freiem Himmel sein sollte, antwortet Manfred Görtz „zunächst aus Kostengründen. Desweiteren war es auf dem Gelände schwierig, relativ kurzfristig eine den Maßen der MaxiWash Vario entsprechende neue Halle mit allen notwendigen Anschlüssen, Wasseraufbereitung und Abscheideranlage zu bauen. Und schließlich wollten wir großzügig ‚ansetzen‘.“ Platz fand WashTecs Riese schließlich auf einer 40-Meter-Betonbahn, die unmittelbar an einer Seitenfront der Montagehalle als bestens geeignet erklärt wurde. Kurze Wege zu Strom- und Wasseranschluss, ortsnaher Platz für die Wasseraufbereitungsanlage und Chemiebehälter-Lager, Frostfreiheit, weil die Montagehalle beheizt wird sowie die gewünschte Platzierung des Bedienterminals machten die Entscheidung für den Ort des Geschehens auch aus Investitions- und betriebswirtschaftlichen Gründen zu einer attraktiven Lösung. Für die Ausstattung der MaxiWash Vario „erstellten wir ein kleines Pflichtenheft. Darin notierten wir, was die Anlage können muss. Auf dieser informativen Grundlage erstellte uns Thomas Bolz das WashTec-Angebot.“
Die Ausstattung des Portals mit Hochdruck-Aggregaten zählt beispielsweise dazu, beste Reinigungsergebnisse zu erzielen. Bei der Arbeit des Wasch-Portals fällt dann neben dem Seitenhochdruck und der kraftvollen wie schonenden sowie konturführenden Dach- und Seitenbürstenarbeit insbesondere die Leistungsfähigkeit der Unterbodenwäsche auf, die aus den Düsen nicht nur eine bemerkenswert kraftvolle Wasserpower mit sehenswerten Parallel-Fontänen in Doppelreihe schafft, sondern die Unterböden und das Fahrgestell der Auflieger umso mehr äußerst konsequent von anhaftenden Staub und Schmutz der europaweiten Überführung befreien kann. Dennoch soll die Steuerung noch ein bisschen nachjustiert werden. „Jeder Kunde hat sicher sehr spezielle Wünsche, keine Anlage ist wie die andere“, mutmaßt Manfred Görtz.
Als Freiluft-Anlage ist sie mit einer automatisch funktionierenden Frostschutzeinrichtung ausgestattet und infolgedessen so konzipiert, dass sie abschaltet, sobald die Außentemperaturen unter zwei bis drei Grad plus fallen. „Das System bläst sich dann auch selbsttätig frei. Wir sind momentan noch im Gespräch mit dem Ziel, die Unterbodenwäsche auch bei niedrigeren Temperaturen laufen zu lassen, weil sie bei diesen Temperaturen nach jeder Wäsche sofort leerläuft und nicht kaputt frieren kann.“ Sollte dies möglich werden und „wir die Waschanlage auch bei null bis ein Grad einsetzen können, wäre dies ein enormer Zuwachs an der Qualität des Auslieferungszustandes der Fahrzeuge im Winterhalbjahr.
„Um die ‚Gerätschaften‘, die für den ordnungsgemäßen Betrieb der MaxiWash Vario auch in den frostnahen Perioden sorgen, in beheizten Räumen zu installieren, entschieden wir uns dafür, so nah als möglich an die Montagehalle zu gehen. So sparten wir uns einen separates Heizungssystem.“ – Eine wichtige Etappe für die Montage der Freiluft-Nufa stellten Konzeption und Realisierung der Bodenplatte dar. „Wir arbeiteten hier mit einer Firma aus den Niederlanden zusammen, die unsere Anforderungen optimal umsetzte und in unserem Sinne arbeitete. Als sie ihre vorbereitenden Tätigkeiten vollendete, war auch das Wasch-Portal in Augsburg soweit produziert, dass es eine Woche später montiert werden konnte. Das waren wirklich Leistungen, die Hand in Hand erfolgten.“ Bestens Hand in Hand griffen auch die Anlieferung der Anlage durch den von WashTec beauftragten Spediteur, Abladung, Montage und Anschluss des Portals. „Fünf Monteure arbeiteten nahezu gleichzeitig, um den gesamten Montageprozess nach gut einer Woche abzuschließen, ohne ein nennenswertes Problem dabei lösen zu müssen.“
Der beste Helfer für exzellente Waschergebnisse sind die überaus leistungsfähigen Waschchemie-Produkte von WashTec-Tochter AUWA – für Auflieger die bewährten Produkte PreLavan Truck und PreLavan Truck LF. Sie sind die Zusätze fürs Wasser, die trotz sparsamer Dosierung jeden Schmutz von den Fahrzeugoberflächen bekommen. Vom Start weg lobt Manfred Görtz die Pflegechemie, die zum Finale aufgesprüht wird und das Wasser von den Oberflächen gut ablaufen lässt. Er zeigt sich für gelungene Waschergebnisse optimistisch, denn Technik und Chemie für die Wäsche kommen quasi aus einem Haus. Bisher bringt die Kombination von Chemie und Technik wirklich gute Waschergebnisse und einen wirtschaftlichen Waschbetrieb. „Die Anlage ist so konzipiert, dass wir das Brauchwasser bis zu 90 Prozent wiederverwenden können. Der Frischwasseranteil beträgt so nur ein Zehntel. Die kalkulatorischen Gesamtberechnungen zeigen äußerst wirtschaftliche Resultate zunächst noch auf dem Papier und ganz sicher in Kürze in der Praxis.
Wirtschaftlich sinnvoll soll auch die Wartung und Pflege der Anlage werden. So ist geplant, das vorliegende Wartungsangebot von WashTec anzunehmen. Um einen sicheren und ausfallfreien Waschbetrieb zu gewährleisten, „wiesen wir bereits mehrere Mitarbeiter in die Bedienung der Anlage ein. Das übersichtlich gestaltete Terminal und die logisch aufgebauten Bedienerschritte erleichtern die Schulungen. Thorsten Warzecha, Produktionsleiter und Planungsspezialist in Goch, fungiert als Hauptverantwortlicher für ordnungsgemäße Waschabläufe. Weitere Mitarbeiter, die auch in der Lage sind, die Verbrauchsmaterialien nachzufüllen, werden wir schulen.“ Die robusten Komponenten der MaxiWash Vario überzeugen ohnehin mit Wartungsarmut und wenn überhaupt, mit geringer Anfälligkeit. Die Entwickler konzipierten die Anlage darüber hinaus so, dass sie lange „leben“ soll und wird. In Goch muss die Anlage nun täglich von halb acht bis halb fünf ihr Leistungsvermögen und ihre Zuverlässigkeit im praktischen Betrieb unter Beweis stellen. „Wir denken noch darüber nach, sie gerade am Freitag länger zu öffnen oder auch samstags zu waschen. Das müssen wir jedoch erst organisatorisch klären.“
Kässbohrer plant, eventuell eine weitere Nutzfahrzeugwäsche am zweiten Standort in Süddeutschland in Auftrag zu geben. Die Fahrzeugproduktion nahm nach der weltweiten Wirtschaftskrise in 2009, die auch die Transport- und Logistikbranche traf, in den vergangenen Jahren wieder tüchtig Fahrt auf. Doch zunächst wollen Manfred Görtz und Thorsten Warzecha Erfahrungen mit der ersten MaxiWash Vario sammeln. Wie lange jedoch der Erfahrungszeitraum sein wird, entscheidet die Geschäftsführung bei Kässbohrer. Bisher sprach man nur darüber, eine Entscheidung fiel bisher nicht. „Allerdings wird eine ausgesprochene Entscheidung bei Kässbohrer ruckzuck umgesetzt.“ Dass dabei wieder ein Portal von WashTec ‚in der Luft liegt‘, bleibt derzeit noch eine konjunktive Formulierung. Viele Praxisbeispiele anderer Auftraggeber in der Vergangenheit belegen jedoch, einmal WashTec immer WashTec.
Text/ Bilder: Bernd Fiehöfer