SB-Waschpark Joachim Lang, Altensteig

Eine Betontankstelle der besonderen Art

Eine Beton-Tankstelle, verbunden mit einer Waschanlage: Das macht neugierig. Also ein guter Grund, ins schwäbische Altensteig zu fahren, um zu sehen, was das Betreiber-Ehepaar Lang hier geschaffen hat. Schließlich ist es nicht alltäglich, dass auf einem Gelände Beton getankt und Autos gewaschen werden. So lautet auch die erste Frage an die Betreiberin Anja Lang: „Wie kam es denn zu der Entscheidung, hier eine Waschanlage zu bauen?“ Ihre knappe Antwort lautet: „Wir hatten die Fläche, da wir hier ja eine Betontankstelle betreiben, und wollten etwas anbieten, was ein Selbstläufer ist und wo sich die Kunden selbstständig bedienen können.“ Bisher konnten ihre Kundinnen und Kunden nur Beton oder Diesel tanken; seit März 2023 können sie auf dem Gelände auch ihre Fahrzeuge waschen.

Doch bevor die Betreiber-Neulinge ins Waschgeschäft einstiegen, befragten sie Kunden und Kollegen und es entstand die Idee, einen Waschpark zu bauen. Als Betonhersteller war es selbstverständlich, dass sie die Betonarbeiten vor Ort selbst durchführten. Vor der Entscheidung für die Waschtechnik schauten sie sich zahlreiche Anlagen an und sprachen mit Betreibern. Letztlich entschieden sie sich bei der gesamten Technik für WashTec, weil sie die Beratung und Betreuung bei der Auswahl der Waschanlage als sehr gut empfanden. Die Ansprechpartner waren zudem stets per E-Mail und Telefon erreichbar.

Automatisierung für bessere Bedienung

Sehr wichtig war für die Neueinsteiger, dass die Anlage automatisiert läuft und sie auf diese Weise unabhängig von Mitarbeitern sind. So fiel bei der Portalanlage die Wahl auf die WashTec SoftCare Pro Classic mit einer Sonderhöhe von 2,90 Meter und einer Breite 2,58 Meter. Damit können auch große Transporter gewaschen werden wie Paketdienst-Fahrzeuge. Bezahlen können Kundinnen und Kunden am Kassenautomaten mit DKV, UTA sowie mit EC- und Kreditkarten.

Bisher kommen fünf Wasch­ Programme zum Einsatz. Gut findet Anja Lang, dass der Kundschaft genau angezeigt wird, was für Reinigungsleistungen die unterschiedlichen Programme bieten. Außerdem befinden sich in der Anlage drei SB-Plätze sowie eine Waschhalle mit einer Podestleiter für die Dachreinigung von Wohnmobilen. Im Außenbereich können Kundinnen und Kunden nach der Wäsche vier Staubsaugerplätze inkl. manuellen Mattenklopfers und automatischen Mattenreinigers nutzen. Auch bei der Waschchemie setzt Betreiberpaar Lang auf WashTec und verwendet die hochwirksame Waschchemie der Tochterfirma AUWA.

Einsatz, der sich auszahlt

Geöffnet ist die Portalanlage Montag bis Sams­tag von 6:00 bis 20:00 Uhr, die SB-Wäsche sogar von 6:00 bis 22:00 Uhr. Die Anlagen- und Hallenreinigung übernehmen die Betreiber selbst. Dreimal am Tag wird der Platz saubergemacht und Müll wie Zigarettenkippen entfernt. Mit der bisherigen Resonanz sind die Neueinsteiger zufrieden. ,,Wir bewerben den Waschpark in den sozialen Medien. Aber auch durch Mundpropaganda erfahren viele davon", erzählt Anja Lang. ,,Sehr hilfreich sind Facebook und Instagram; damit erreichen wir die junge Kundschaft. Die veröffentlichen dann Bilder von sich an der Waschanlage, sodass auch ihre Follower davon erfahren und die Anlage besuchen."

Ein „ganz tolles Miteinander“

Obwohl kein Personal an der Anlage ist, kommen Kundinnen und Kunden sehr gut mit der Bedienung zurecht und helfen sich auch gegenseitig. „Es ist ein ganz tolles Miteinander", beschreibt die Betreiberin den Alltag. Zur Not springt sie ein, wenn ältere Menschen Fragen haben oder nicht weiterwissen. „Es ist eine gänzlich andere Klientel als beim Heizölverkauf“, berichtet sie weiter. Da verliere sie manchmal einen Auftrag wegen zwei, drei Euro – bei einem Auftragswert von 2.000 Euro. Bei der Autowäsche hingegen, so Anja Lang, spiele das Geld keine Rolle. Die Fahrzeuge, die zum Waschen kommen, sind oft getunte, sehr hochwertige Autos, die fast nicht dreckig sind. Manchmal kommen ganze Cliquen mit drei, vier Autos. ,,Und wenn da jemand sein Köfferle mit dem eigenen Felgenreiniger mitbringt“, schwäbelt sie, „ dann sagen wir auch nichts.“

Die nächsten Projekte warten schon

Als Neueinsteigerin in der Waschbranche ist ihr aufgefallen, dass für viele Männer das Auto ihr Heiligtum ist. Während sie sich um die Autopflege kümmern, stehen ihre Frauen unbeteiligt dabei. Insofern sieht Anja Lang Potenzial für weitere Dienstleistungen und denkt über ein Kaffeeangebot nach. Auch für die Kinder möchte sie noch ein Freizeitangebot machen. Bisher sind die Betreiber mit der Waschfrequenz zufrieden. Und mittlerweile zeichnet sich ab, dass Kunden sich meist entweder für das teuerste oder das günstigste Programm entscheiden. Ein weiteres Projekt ist eine freie Tankstelle, mit deren Bau schon begonnen wurde und die 2024 an den Start gehen soll.